Für eine erfolgreiche Energiewende: Standortbestimmung, Handlungsfelder, Erfolgsfaktoren
Redner: Dr. Felix Christian Matthes | Forschungskoordinator für Energie- und Klimapolitik, Öko-Institut – Institute for Applied Ecology
Redner: Andrees Gentzsch | Mitglied der Hauptgeschäftsführung, BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
Moderation: Evren Gezer und Julius Neumann
Der Einstieg in eine neue Phase der Energiewende. Was in den nächsten Jahren neu auf die Agenda kommt
Die Energiewende zur Klimaneutralität steht am Beginn einer neuen Phase. Diese wird markiert durch die zunehmende Rolle der konsumentennahen Bereiche mit ihren spezifischen Entscheidungskalkülen, die Industrietransformation mit ihrer besonderen Rolle OPEX-intensiver Bereiche, den Auslauf der Mineralöl- und Erdgasnutzung, den Hochlauf neuer Klimaneutralitätsoptionen (Wasserstoff, CCS) in einem wettbewerbsorientierten Umfeld, die herausragende Rolle von (teilweise neuen) Infrastrukturen und die Notwendigkeit neu konfigurierter Politikmixe. Der Beitrag ordnet diese Bereiche ein (auch mit Blick auf den fortgesetzten Ausbau der regenerativen Stromerzeugung und der Energieeffizienz), gibt einen Überblick und vertieft einzelne Aspekte der (neuen) Handlungsfelder.
Mut zur Energieinfrastruktur – Was brauchen wir für ein sicheres, klimaneutrales, kosteneffizientes Energiesystem?
Mit dem Netzausbau, nicht nur aber insbesondere im Bereich Strom, steht und fällt die Transformation zu einem vollständig dekarbonisierten Energiesystem. Denn bereits jetzt - mit knapp 54% EE-Anteil im deutschen Strommix 2024 - ist das Netz häufig der limitierende Faktor für die zusätzliche EE-Einspeisung. Damit die Netzbetreiber die notwendigen Investitionen in den Netzausbau (Strom, Wärme, Gas/H2) finanzieren können, braucht es die richtigen und international wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen und eine systemeffiziente Anreizregulierung innerhalb der Netzentgeltsystematik. Eng mit dem Thema Netzausbau zusammenhängend rücken Kosten- und Systemeffizienz zunehmend in den politischen Fokus - verkörpert etwa durch das aktuell laufende Monitoring des BMWE. Wichtig hierbei ist, dass eine Neuevaluation der Nachfrageprognosen und entsprechend der Ausbauziele und -pfade nicht als Bremse für die Erneuerbaren zu verstehen ist. Vielmehr muss jetzt diskutiert werden, wie der EE-Zubau so erfolgen kann, dass durch effiziente Planung und Verzahnung Kosten gering und Versorgungssicherheit hochgehalten werden, während man die Klimaneutralität erreicht.
Was sind die Leitfragen des Forums?
In den nächsten Jahren werden sich das Umfeld und die Themen der Energiewende zur Klimaneutralität deutlich verändern. Der Beitrag widmet sich diesen Veränderungen und den wesentlichen Konsequenzen für die politischen Rahmensetzungen und Regulierungsansätze sowie die Akteursstrukuren
Zusammenspiel EE und Netze, System- und Kosteneffizienz der Energiewende
Welche Learnings nehme ich mit?
Bilanz der bisherigen Energiewendepolitik und Spezifikation der anstehenden strukturellen Veränderungen
umfassender Blick auf die unterschiedlichen (neuen) Handlungsfelder und deren Zusammenspiel
Stromnetzausbau als Kernstück von Energie-, Klima- und Standortpolitik; Stärkerer Fokus auf Kosten- und Systemeffizienz beim EE-Ausbau bedeutet nicht eine Abkehr von den Erneuerbaren, sondern bildet als Grundlage für Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit das Fundament für einen nachhaltigen EE-Ausbau
In welchen Situationen kann ich das Wissen anwenden?
Der Beitrag richtet sich an alle Akteure, für die die Entwicklung der politischen Rahmensetzungen und die Veränderungen des regulativen Rahmens sowie neue Handlungsfelder der Energiewende zur Klimaneutralität eine signifikante Rolle spielt bzw. von erheblichem Interesse ist
Situationsübergreifend zielt der Beitrag darauf ab, Teilnehmenden eine Einschätzung und Einordnung zu zwei der zentralen Prozesse/Fragen in der aktuellen Energiewendepolitik zu bieten, insbesondere mit Blick auf das Zusammenspiel Ministerium, BNetzA, Branche
Zielgruppen: Kommunen | Sustainable Finance | KMU/Industrie und Wirtschaft